VEREINS-CHRONIK

des Schützenverein 1880 Markt Bibart e. V.

Chronik des Schützenvereins 1880 Markt Bibart e.V.

Die Wurzeln unseres Schützenvereines gehen bis ins Mittelalter zurück. Es ist überliefert, dass bereits 1565 einige Schießgesellen aus dem damals würzburgischen Marktflecken an einem Preisschießen in Kitzingen teilgenommen haben.

Offiziell gegründet wurde der Verein 1880. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte 1979.

Leider kam in den Wirren des 2. Weltkrieges nicht nur das Vereinsleben zum Erliegen, auch alle Unterlagen, die Vereinsfahne und fast die komplette Königskette gingen verloren.

Erst 1953 konnte der Schießbetrieb unter dem damaligen 1. Schützenmeister Hans Steinkirchner wieder aufgenommen werden.

In den Sommermonaten konnten wir in der offenen Schießhalle im Hirschgarten in der Allee schießen. Im Winter nutzten wir den Saal des Gasthauses „Zum Storchen“.

Leider benötigte unser Wirt ab 1956 den Saal für eigene Zwecke, so dass wir uns nach einer neuen Schießmöglichkeit umsehen mussten.

Ab Februar 1958 konnten wir den Saal des Gasthauses „Zum Hirschen“ benutzen.

Zuerst standen uns 2 Schießstände zur Verfügung. Nach einem Umbau 1964 wurde dann ein weiterer Schießstand eingebaut, so dass wir künftig mit 3 Ständen schießen konnten.

Doch auch der „Hirschenwirt“  nutzte ab 1978,  aufgrund des zunehmenden Fremdenverkehrs in Markt Bibart,  seinen Saal wieder selbst, so dass der Verein erneut eine Bleibe suchte. Bürgermeister Stubenrauch bot seitens der Gemeinde an, vorübergehend die Räume der Jugendherberge zu nutzen, da diese seinerzeit verwaist waren und es nicht abzusehen war, wann der Herbergsbetrieb wieder aufgenommen werden würde. Also zogen wir in die Jugendherberge um und führten dort unseren Schießsport aus. Da wir aber nicht wussten, wie lange wir in der Jugendherberge bleiben konnten, strecken wir unsere Fühler weiter nach einer dauerhaften Bleibe aus.

Diese ergab sich eher durch Zufall: Die Gemeinde baute 1978 einen neuen Kindergarten. Dadurch wurden die alten Räume in der Nürnberger Straße frei. Nach großzügigen Verhandlungen mit Bürgermeister Stubenrauch und dem Gemeinderat wurden uns die ehemaligen Kindergartenräume kostenlos zum Ausbau überlassen.

Die gesamten Arbeiten wurden damals schon in Eigenleistung durch den unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder ausgeführt.

1979 konnten wir dann auf 5 elektrischen Zugständen einen regelmäßigen Schießbetrieb ausüben. Unter der Leitung des damaligen Sportwartes, Gerhard Teufel, konnte nun intensiv Schießsport und besonders eine gezielte Jugendarbeit betrieben werden.

Die intensive Arbeit wirkte sich natürlich sportlich aus. Immer wieder wurden verschiedene Gauschießen, Main-Steigerwald-Freundschaftsbund-Schießen und andere Vergleichs- und Freundschaftsschießen gewonnen. Außerdem nahm der Verein mit 5 Mannschaften regelmäßig an den Rundenwettkämpfen im Gau Uffenheim teil.

Allerdings ergaben sich bei nur 5 Schießständen immer wieder Terminüberschneidungen und Platzmangel.

Deshalb reifte 1999 im Vorstand und bei einigen Mitgliedern der Wunsch, ein eigenes Schützenhaus zu bauen. Durch verschiedene sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen hatte der Verein ein recht ansehnliches Startkapital für einen Schießhausneubau geschaffen und so wurden in der Ausschusssitzung am 1. November 1999 konkrete Überlegungen zu einem Neubau diskutiert. Man beschloss, einen schriftlichen Antrag an die Gemeinde zu stellen, mit der Bitte, ein geeignetes Grundstück zur Verfügung zu stellen.

Die Gemeinde kam dieser Bitte gerne nach und verpachtete uns den jetzigen Platz für 40 Jahre, wobei die Gemeinde aber keinen Pachtzins verlangt.

In der Jahreshauptversammlung am 16. März 2001 wurde dann endgültig der Neubau beschlossen. Die Vorstandschaft wurde beauftragt die Pläne zu erstellen und das Bauverfahren einzuleiten.

In der Jahreshauptversammlung am 14. März 2003 wurde bekannt gegeben, dass alle Pläne genehmigt wurden.

Dann begann die mühselige Arbeit, einen Finanzierungsplan zu erstellen und einen Zuschuss beim BSSB, als zuständiges Organ,  zu beantragen. Die damalige Vorstandschaft, besonders Erwin Teufel als Kassier, lösten diese Aufgabe hervorragend, auch mit der großzügigen Unterstützung der Gau- und Bezirksverwaltung.

Die Baukosten, inklusive Eigenleistungen, wurden mit 513.000,-€ veranschlagt.

Vom BSSB kam die Zusage über einen Zuschuss von 109.000,-€. Allerdings wird dieser Zuschuss nicht sofort, sondern erst nach Abschluss der Bauarbeiten ausgezahlt.

2003 wurden in etlichen Vorstands- und Ausschusssitzungen die Einzelheiten über die Bauausführung und die Vergabe von Leistungen an die verschiedenen Handwerker beschlossen.

Am Herbstfest 2003, am 14. September, konnte der offizielle Baubeginn stattfinden. Landrat Walter Schneider machte den „Ersten Spatenstich“ und eröffnete damit die Bauarbeiten.

Bis Ende 2003 konnten die Fundamentarbeiten für die Luftgewehrstände und die Aufenthaltsräume abgeschlossen werden. Dabei haben unsere Mitglieder bereits über 1.500 Arbeitsstunden geleistet.

2004 wurden die Maurer- und Dachdeckerarbeiten im Bauabschnitt 1 ausgeführt und die Anschlüsse für Wasser-, Kanal und Heizung gelegt. Dabei fielen 3.117 Arbeitsstunden an.

2005 erfolgte dann mit 3.529 Arbeitsstunden der Innenausbau. Dabei ist zu erwähnen, dass uns die Firma Knauf sehr begünstigt hat. Im Zuge eines Versuchsbaues, bzw. eines Vorführobjektes bekamen wir nicht nur den kompletten Estrich und Innenputz,

sondern auch die Gipsplatten für die Decke kostenlos zur Verfügung gestellt. Natürlich dürfen wir auch unsere einheimischen und teils auswärtigen Unternehmer und Landwirte nicht vergessen, die uns ihre Maschinen, wie z.B. Bagger, Rüttelplatten, Kräne, Gabelstapler, Traktoren und Anhänger, etc.  immer wieder kostenlos zur Verfügung gestellt haben, obwohl sie zum Teil nicht einmal Mitglieder waren und uns oft genug mit ihrer Arbeitskraft unterstützt haben.

2006 wurden dann noch ein paar Restarbeiten erledigt und der erste Bauabschnitt konnte beendet werden. Die Baukosten für das Material und Installationen, die wir nicht selbst machen konnten, wie z.B. Elektroinstallationen, betrugen insgesamt 144.302,59 € und es wurden knapp 8.500 Arbeitsstunden benötigt.

Für die Finanzierung nahmen wir 2005 bei der Sparkasse ein Darlehen über 20.000,-€ auf und einige unserer Mitglieder gaben uns zinslose Darlehen von insgesamt 10.500,-€. Auch der BSSB hat uns 2006 einen Vorschuss des genehmigten Zuschusses vorab ausgezahlt, damit wir mit dem Bau beginnen konnten

An Geld und Sachspenden gingen in dieser Zeit ca. 60.000,-€ ein, wobei der größte „Wohltäter“ unsere Gemeinde war. Insgesamt 43.800,-€ an Geld- und Sachspenden, wie z.B. das Bauholz, die Parkplatzablöse und die Herstellungskosten für Kanal- und Wasseranschluss, hat uns die Gemeinde zukommen lassen. Dafür ein herzliches Dankeschön.

Trotz dieser Großzügigkeit war Ende 2006 erst einmal Ende des Geldes, denn der Großteil des genehmigten Zuschusses des BSSB ließ noch auf sich warten.

2007 konnten wir dann aber doch mit den Fundamenten für den Großkaliberstand beginnen. 2008 und 2009 wurde der Rohbau des GK-Standes fertiggestellt. Die Baukosten dazu betrugen nochmals 101.106,25 € und es wurden 1.871 Arbeitsstunden benötigt.

Zur Finanzierung nahmen wir 2008 bei der VR Bank ein weiteres Darlehen über 20.000,-€ auf. Außerdem wurde 2010, aufgrund des Einsatzes unseres Landtagsabgeordneten, Hans Herold, der nächste Abschlag auf unseren Zuschuss über 20.000,-€ vom BSSB ausgezahlt.

2010 ruhte der Bau aufgrund von Geldmangel. Die inzwischen neugewählte Vorstandschaft überlegte, wie der Bau trotzdem fertiggestellt werden könnte. Allerdings standen mit der Lüftungs- und Zuganlage noch die größten Anschaffungen aus.

2011 beschloss die Vorstandschaft die restlichen Baukosten zu finanzieren. Dabei bot uns die Sparkasse die günstigsten Konditionen. Wir nahmen also noch ein Darlehen über 65.000,- € auf und konnten damit 2011 und 2012 die restlichen Baukosten von 93.714,23 € bezahlen.

Als weiteren Glücksfall hat sich für uns die Energiewende herausgestellt: 2011 bekamen wir eine Anfrage, unser Dach für eine Photovoltaikanlage zu vermieten. Wir müssten uns um nichts kümmern und würden eine jährliche Pachtzahlung bekommen. Da der Eigentümer der PV-Anlage ein persönlicher Bekannter unserer Kassiererin ist, wurde die Pachtzahlung statt in 20 Jahresraten, in 2 Raten, jeweils 2011 und 2012, vorab ausgezahlt, so dass uns weitere 30.000,-€ zur Verfügung standen. Damit konnten die Baumaßnahmen endgültig abgeschlossen werden.

Im März 2012 wurde der Großkaliberstand von einem Schießstandsachverständigen abgenommen und dem Schießbetrieb steht seitdem nichts mehr im Wege.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass das komplette Baumaterial 329.628,33 € gekostet hat. Es wurden 12.258 Arbeitsstunden im Wert von 141.945,- € geleistet. Geld- und Sachspenden gingen im Wert von 36.957,43 € ein. Damit hat unser neues Schützenhaus einen Gesamtwert von knapp 510.000,- €. Der Großteil dieser Kosten wurde durch unser reges Vereinsleben erarbeitet. Mit unseren Beiträgen und vor allem durch unsere internen und öffentlichen Veranstaltungen.

  • Schützenverein 1880 Markt Bibart e. V.

    Am Ortsrand von Markt Bibart, im Herzen Frankens direkt an der B8.

  • Großkaliberstand

    Bietet Platz für 5 Schützen und ist “Kugelsicher” bis 7.000 Joule.

  • Luftgewehrstand

    Mit elektronischer Trefferbildanzeige.